Dias scannen
Die nachfolgenden Rubriken Dateiformate / Auflösung / Farbtiefe enthalten wichtige Informationen über die Qualität und Größe der gescannten Bilder.
Falls Sie noch nicht wissen welche Kombination von Format und Auslösung Sie auswählen sollen, helfen Ihnen die nachfolgenden Informationen.



Es gibt unzählige Grafikformate in denen man ein gescanntes Bild abspeichern kann. In der Praxis kommen jedoch hauptsächlich nur zwei zum Einsatz. Das ist zum einen das TIFF- und zum anderen das JPEG-Format.
TIFF-Format
Die Abkürzung steht für "Tagged Image File Format". Bilder im TIFF-Format können verlustfrei gespeichert werden. Alle Bildinformationen bleiben erhalten, weil jedes einzelne Pixel gespeichert wird. Um die Datenmengen dennoch reduzieren zu können TIFF-Dateien im Gegensatz zu JPEG-Dateien verlustfrei mit dem LZW-Verfahren komprimiert werden. Die Dateigrößen reduzieren sich hierbei max. um das dreifache.
JPEG-Format
Speziell für das Speichern von Fotos wurde das JPEG-Format von der Joint Photographic Expert Group entwickelt. In Wirklichkeit ist das JPEG-Format kein echtes Dateiformat, sondern ein Kompressionsverfahren, das auf einer Variante des TIFF-Formats beruht.
Der vermeintliche Nachteil besteht darin, das es sich um eine verlustbehaftete Komprimierung handelt. Das heißt, durch die Komprimierung gehen Bildinformationen verloren, und das für immer. Dies kann jedoch durch die Auswahl einer hohen Qualitätsstufe beim komprimieren ausgeglichen werden. Man kann nur bei mehrfacher Vergrößerung einen Unterschied zum Original feststellen.

Beachten Sie bitte:
Wenn Sie Ihre Bilder später selbst nachbearbeiten möchten ist das TIFF-Format besser geeignet, da bei jeder weiteren Speicherung eines JPEG-Bildes die Qualität verglichen mit dem Original nachlässt.
Generell kann man sagen, je höher die Auflösung desto qualitativ hochwertiger ist das Ergebnis. Aber braucht man immer die höchste Auslösung? Entscheiden sie selbst.

Einheiten
Für die Angabe von Auflösungen gibt es unterschiedliche Angaben: dpi (Dots per inch)
ppi (Pixel per inch), spi (samples per inch), lpi (lines per inch). Der Einfachheit halber geben wir die Auflösung für Bildschirme, Drucker, und Scanner in dpi an.
Dpi: Punkte pro Inch (Zoll), (1 Inch = 2,54cm). Eine Auflösung von 300 dpi bedeutet demnach das sich auf einem Bild mit einer Kantenlänge von 2,54 cm 90000 Punkte (300 x 300) befinden.
72 DPI
ist die Standardauflösung von Monitoren. Bilder für Multimediaprojekte müssen in einer Auflösung von 72 dpi vorliegen, um eine größenrichtige Darstellung zu garantieren.
300 DPI
ist die Auflösung den ein guter Drucker beherrschen sollte um hochwertige Ausdrucke liefern zu könnnen.
Warum brauche ich dann eine wesentlich höhere Auslösung beim scannen werden Sie sich fragen. Die Antwort ist ganz einfach: weil Sie sonst hochwertige Bilder nur in der Größe 24x36mm erhalten würden. Ein mit 2700dpi gescanntes Dia oder Negativ passt beim ausdrucken mit 300dpi auf ein DIN A4 Blatt.
2700 DPI
ist die gebräuchlichste Auflösung beim Filmscannen. Die Dateigrößen bleiben überschaubar, die Qualität ist hervorragend. Es lassen sich sehr gute DIN A4 Ausdrucke ihrer Bilder machen. Die Bilder entsprechen in der Qualität einer 10 Mega-pixel-Digitalkamera (ca. 3800 x 2500 Pixel). Bei 2700 dpi können sie auch Detail-ausschnitte ihrer Bilder ohne Qualitätseinbußen ausdrucken.
Und wie sieht es mit dem Filmmaterial aus?
Wenn die Bilder mit einer guten Kameraausrüstung sowie einem gutem Film mit 50-100 ASA aufgenommen wurden sind 2700 dpi mehr als ausreichend. Mit einer noch höheren Auflösung wird man keine nennenswerten Unterschiede feststellen können. Je höher die ASA-Zahl ist, desto grobkörniger ist der Film. Bei höheren Auflösungen wird das Filmkorn sichtbar, das dann wiederum mit der GEM-Korrektur geglättet werden muß.

4000 DPI
ist sozusagen die Königsklasse beim scannen. Mit einer Profi-Kameraausrüstung und entsprechendem Filmmaterial sind die Vorlagen mit einer 20 Megapixel-Digitalkamera vergleichbar. Aber Vorsicht, mit schnellem, lichtempfindlichen Filmmaterial ASA400 -1600 wird die Filmkörnung sichtbar und sollte dementsprechend korrigiert werden. Ein Auge sollte auch auf die daraus resultierenden Dateigrößen geworfen werden. Als TIFF-Bild gespeichert werden daraus ca. 56MB, bei 48bit Farbtiefe sogar 110MB.
4000 dpi machen nur Sinn, wenn Sie auch über das entsprechende Profiequipment verfügen, was die Kamera und den Film betrifft.

Beamer und Fernseher
Zur Zeit erhältliche Beamer haben eine Auflösung von 800x600 (SVGA), bis
1280x1024 (SXGA). Mit einer Digitalkamera verglichen sind es 0,48 - 1,3 Megapixel.

Bei einem Fernseher sind es gearde mal 786x576 Pixel. Scannen Sie Ihre Vorlagen mit 2700 dpi sind Sie auch für die Zukunft gerüstet. "Runterrechnen" kann man immer noch.
Nachdem wir nun so viel über Dateiformate und Auflösung gehört haben widmen wir uns dem Thema Farbtiefe zu.

"Farbtiefe ist der Messwert, mit dem bei einem Bild bestimmt wird, wie viele Farben es enthalten kann."

Bei der Ausgabe von Bildern am Monitor oder auf Druckern im Amateur und Heimanwenderbereich bewegen wir uns im sogenannten RGB-Modus. D.h. unsere Bilder bestehen aus den drei Grundfarben Rot-Grün-Blau. Dort wo sich alle 3 Farben zu gleichen Anteilen überschneiden erhalten wir weiß.
Im Gegensatz hierzu gibt es noch das CYMK-Modell welches vorwiegend in der Drucktechnik verwendet wird, und hier nicht weiter erläutert werden soll.

RGB-Modus 24bit
Für jeden dieser Farbanäle stehen 8bit zur Verfügung. Außerdem kann jeder dieser drei Farbkanäle 256 ( 2hoch 8) Helligkeitsstufen anzeigen (0=schwarz, 255=weiß). Daraus ergeben sich bei drei Farbkanälen (2hoch 24) 16,7Mill. Farben (256x256x256).

RGB-Modus 48bit
Im 48bit-Modus können die Kanäle nicht 256 sondern 65536 Helligkeitsunterschiede anzeigen. Daraus ergibt sich die unvorstellbare Zahl von Billionen Farben.

Bei intensiver Nachbearbeitung der Bilder z.B. mit Adobe Photoshop kann es von Vorteil sein die Bilder mit 48bit zu scannen. Prüfen Sie bitte vorher ob Ihr Bildverarbeitungsprogramm 48bit-Dateien verarbeiten und Speichern kann. Ein Nachteil ist die Verdopplung der Dateigröße gegenüber 24bit Scans.

Schwarz/Weiß-Scans
Jetzt haben sie so viel über Farben gelesen, aber was ist mit Schwarzweiß-Bildern?

SW-Bilder haben anstatt drei (3x 8bit) Farbkanälen nur einen (1x 8bit). D.h. anstatt
16,7 Mill. haben wir nur noch 256 Grauanbstufungen. Deshalb ist es sinnvoll SW-Bilder mit 16bit/Kanal zu scannen. Dann erhalten wir schon bessere 65536 (256x256) Grauabstufungen.
Abschließend kann gesagt werden, das in warscheinlich 90% aller Fälle ein Scan mit 24bit Farbtiefe, 2700dpi Auflösung und Speicherung im JPEG oder TIFF-Format LZW-komprimiert ausreichend ist.
Fazit:
Die Entscheidung liegt letztendlich bei Ihnen. Wir können nur Hilfestellung leisten.